Hans Günther Heinze
Geslacht: | Man | |
Vader: | ||
Moeder: | ||
Geboren: | 14 Feb 1899 | Berlijn |
Overleden: | 7 OKT 1997 | |
Beroep: | ingenieur | |
Aantekeningen: | Die vier Jahrzehnte in der Entwicklung biologisch-dynamischer Wirtschaftsweise nach dem Zweiten Weltkrieg sind ohne die Initiativkraft Hans Heinzes nicht vorstellbar. Schon in jungen Jahren übernahm er leitende Aufgaben in den landwirtschaftlichen Betrieben der Aktiengesellschaft Loverendale in Holland, einem frühen Zentrum biologisch-dynamischer Arbeit. Seit 1946 gehörte er zu den Mitbegründern des Forschungsrings für biologisch-dynamische Wirtschaftsweise, dessen Geschäftsführung er übernahm. In dieser Funktion gab er die Zeitschrift Lebendige Erde" heraus. Heinze wirkte sowohl inhaltlich als auch organisatorisch führend in der deutschen und internationalen biologisch-dynamischen Bewegung. Die Forschung sowie die wissenschaftliche Begründung und Darstellung des biologisch-dynamischen Impulses waren eines seiner Hauptanliegen. Bereits in den 50er-Jahren vermochte er erste öffentliche Forschungsmittel für die biologisch-dynamische Landwirtschaft zu gewinnen, Arbeitsverbindungen zu akademischen Kreisen aufzubauen und zu pflegen. Am 14. Februar 1899 wurde Hans Günther Heinze in Berlin geboren. In einem liebevollen Elternhaus fand er jedoch wenig spirituelle und künstlerische Anregung. Er besuchte ein Reform-Realgymnasium und ging nach Abschluss der Schule zur kaiserlichen Marine. Anschließend begann Heinze ein Landwirtschaftsstudium. Da der Vater durch die Inflation sein Vermögen verloren hatte und so für seinen Sohn keinen Hof kaufen konnte, gab Heinze das begonnene Landwirtschaftsstudium auf und schloss 1925 ein Ingenieurstudium in München mit der Promotion ab. Im Studium fiel Heinze durch seine innere Unabhängigkeit und sein treffendes Urteil auf. Auch der weitere Weg Heinzes zeichnete sich durch Eigenständigkeit und Weltoffenheit aus. Er reiste als Kohlentrimmer nach Australien, wo er u. a. in der Landwirtschaft der australischen Steppengebiete tätig war. Eine Zeit lang arbeitete er auf Tahiti und war anschließend auf Java im Pflanzenbau des tropischen Regenwaldklimas tätig. Auf Java und zuvor auch in Australien kam er in Kontakt mit Anthroposophen. Rudolf Steiners Geheimwissenschaft im Umriss" las er in einem Zuge und beschloss, nach Europa zurückzukehren, obwohl er gerade ein Angebot bekommen hatte, als Berater auf Java zu bleiben. Auf einer anthroposophischen Jugendtagung begegnete er seiner zukünftigen Frau Elvira Willmann, die Schwester Kurt Theodor Willmanns. Er folgte ihr 1928 nach Dornach. Dort begann für drei Jahre eine äußerst fruchtbare Zusammenarbeit mit dem gleichaltrigen Ehrenfried Pfeiffer, mit dem ihn eine lebenslange Freundschaft verbinden sollte. Nach der stellvertretenden Leitung und Sanierung eines Industriebetriebes im Ruhrgebiet in den Jahren 1931-35 wurde er 1935 Prokurist und ab 1936 Geschäftsführer der 1926 gegründeten biologisch-dynamischen Kulturgesellschaft Loverendale N.V. auf der Insel Walcheren in der Provinz Zeeland, Holland. Zu Loverendale gehörten mehrere landwirtschaftliche Betriebe mit einer Gesamtfläche von etwa 200 Hektar Acker- und Gartenland, die 1926 durch Maria Tak van Poortvliet Ehrenfried Pfeiffer für den Aufbau der biologisch-dynamischen Arbeit in Holland zur Verfügung gestellt worden waren. Dem Sachverstand und dem sparsamen Wirtschaften Heinzes gelang es, in wirtschaftlich schweren Zeiten das Gesamtunternehmen mit Bäckerei, Molkerei und Verkauf sowie Kundendienst im Lande zum Gedeihen zu bringen. 1938-40 war er Redakteur der niederländischen biodynamischen Landwirtschafts-Mitteilungen". 1940 wurde Heinze für kurze Zeit in Fort Ellewoutsdijk interniert, jedoch bald am Ort als deutscher Marineoffizier verwendet, zuletzt bis 1945 als Ortskommandant von Vlissingen. Dabei konnte er die biologisch-dynamische Bewirtschaftung von Loverendale weiterführen. Durch seinen entschiedenen Einsatz gelang es im Oktober 1944 die Sprengung der Schiffswerft Deschelde - ein für Vlissingen lebenswichtiges Werk - zu verhindern: Der Engel von Vlissingen", wie der Unbekannte, der damals eingegriffen hatte, von den Einheimischen später genannt wurde, trug marineblau mit geflügeltem Adler auf der Brust" (Manuskriptdruck, Archiv am Goetheanum). Auf Umwegen gelangte Heinze im September 1945 nach Stuttgart. Seine Frau begegnete dort Fentress Gardner, dem damaligen Agricultural Officer und späteren Chief of the Legislative Coordination Branch of OMG (Office Military Government) von Baden-Württemberg, der vor dem Krieg als landwirtschaftlicher Praktikant in Loverendale gewesen war und Heinze gut kannte. Gardner unterstützte Heinze bei den ersten Schritten zum Wiederaufbau der biologisch-dynamischen Arbeit. Im Oktober 1946 gehörte Heinze zu den Mitbegründern des Forschungsrings für biologisch-dynamische Wirtschaftsweise, den er in Stuttgart und von 1962-78 in Darmstadt leitete. Er war bis zu seinem 86. Lebensjahr im Dienste der Sache tätig. Seit 1946 gab er die Mitteilungen des Forschungsrings heraus, die alle zwei Monate erschienen, 1950 war er Mitbegründer und Redakteur der Zeitschrift Lebendige Erde". 1954 gehörte er zu den Mitbegründern des Demeter-Bundes. Ohne die hingebungsvolle Tatkraft seiner Frau und Mitarbeiterin Elvira hätte Heinze weder die Bescheidenheit ihrer Lebensverhältnisse verkraften noch die groß angelegten Leistungen erbringen können. Auf der Grundlage der anthroposophisch orientierten Landwirtschaft war es Heinzes naturwissenschaftlich-goetheanistisches Interesse, das seinem Streben die Richtung gab. Es bildete den Hintergrund seiner Initiative als Mitveranstalter der jährlichen Einführungskurse sowie der Tagungen des Forschungsrings. Ebenso wirkte er für die naturwissenschaftlichen Arbeitstage in Stuttgart, die er mit Friedrich Kipp und Gisbert Husemann begründete. Heinze förderte das Beratungswesen innerhalb der landwirtschaftlichen Bewegung und pflegte den Kontakt zur Naturwissenschaftlichen Sektion am Goetheanum. Sein Hauptinteresse galt jedoch der Forschung sowie dem Bestreben, der biologisch-dynamischen Bewegung eine nachvollziehbare, in der Öffentlichkeit anerkannte wissenschaftliche Grundlage zu geben. Als Forschungskoordinator stand er Pate bei der Begründung des Instituts für biologisch-dynamische Forschung in Darmstadt und biologisch - dynamischer Forschungsstätten in Europa, insbesondere des skandinavisch-nordischen Forschungsrings. Elstrup Rasmussen (Dänemark) und Bo Daniel Pettersson (Schweden)standen ihm in ihrer Praxis- und Forschungsgesinnung besonders nahe. Heinze pflegte die vielfältigen Beziehungen durch eine lebhafte Reisetätigkeit und eine umfangreiche Korrespondenz. Wo immer in der Verwaltung und an Universitäten Fachleute und Wissenschaftler ein breiter angelegtes Interesse an landwirtschaftlichen Fragen zeigten, war es Hans Heinze, der mit großer Beharrlichkeit das Gespräch suchte und Brücken des Vertrauens und der Zusammenarbeit baute. Seinem kompetenten Eintreten für die biologisch-dynamische Sache in der Öffentlichkeit war es zu danken, dass schon seit den 50er-Jahren zunehmend öffentliche Gelder in Forschungsprojekte flossen, die am Institut für biologisch-dynamische Forschung in Darmstadt entwickelt und bearbeitet wurden. Seine Aufsätze und Schriften galten unmittelbar der spirituellen und praktischen Förderung der biologisch-dynamischen Arbeit. Sie wurden in regelmäßigen Beiträgen in der Zeitschrift Lebendige Erde" veröffentlicht. Heinze gab zudem die Bände Neuaufbau biologisch-dynamischer Landbau" und die Schriftenreihe Lebendige Erde" heraus. In dem Buch Mensch und Erde" fasste er sein lebenslanges Streben nach einer erkenntnismäßigen anthroposophischen Durchdringung der Landwirtschaft und der Naturerkenntnis zusammen. Hans Heinze verstarb am 7. Oktober 1997 nach einem Leben, das durch eine klare Orientierung, zugreifendes Engagement und wichtige Begegnungen zur rechten Zeit gekennzeichnet war. Herbert H. Koepf Werke: Der Bauer als Walter im Untersinnlich-Übersinnlichen, Stuttgart 1956; Die offenbargewordene Krise der Ernährung, Stuttgart 1957; Nahrungsqualität-Düngung-Bodenbelebung, Darmstadt 1961; Saatgutwert-Beeinflussung, Stuttgart 1961; Von der harmonischen Mineraldüngung, Stuttgart 1961; Der Organismus Erden-Leben", Darmstadt 1962; Harmonische Abwehr von Krankheiten und Schädlingsbefall, Darmstadt 1962; Vom ökologischen Aspekt des Landwirtschaftlichen Kurses", Darmstadt 1968; Biologisch-dynamische Betriebsführung, Darmstadt 1969; Zur gegenwärtigen Situation der Entwicklung eines ökologischen Pflanzenschutzes, Darmstadt 1969; Tropische Bodenbewirtschaftung, Darmstadt 1979; Lebendige Landwirtschaft durch Naturerleben, Darmstadt [1980]; Auf dem Wege zu einem Bild der Evolution, Stuttgart 1982; Mensch und Erde, Dornach 1983; Bericht über den Stand der Arbeiten des Instituts für biologisch-dynamische Forschung, Darmstadt 1991; Beiträge in Sammelwerken; als Herausgeber: Biologisch-Dynamischer Land- und Gartenbau, Bde. I/II/III, Darmstadt 1973/1973/1980; zahlreiche Beiträge in LE, weitere in MaD, BfA, DD, EdN, EK, G, Grb, Hrb, K, MBD, MFW, MVL, N, Tb, VA.Literatur: Hagemann, E.: Bibliographie der Arbeiten der Schüler Dr. Steiners, o. O. 1970; Deimann 1987; Götte, F.: Bericht vom Ursprung der Mitteilungen", in: MaD 1988, Nr. 166; von Wistinghausen, A.: Erinnerungen an den Anfang, Darmstadt 1982; Olbrich-Majer, M.: Dr. Hans Günther Heinze, in: LE 1997, Nr. 6; Klett, M.: Hans Heinze, in: N 1997, Nr. 36; Koepf, H. u. von Plato, B.: Die biologisch-dynamische Wirtschaftsweise im 20. Jahrhundert, Dornach 2001 kulturimpuls.org |
Gezin 1
Huwelijkspartner: | Elvira Willmann | geb. 5 Aug 1901 overl. 2 Apr 1990 |